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Maltodextrin im Fitness Bereich

Viele Vorteile für Sportler

Datum: 27.10.2015
Maltodextrin im Fitness Bereich

Wer sich heutzutage im Fitnessumfeld bewegt, stellt mitunter schnell fest, dass sich die Materie deutlich komplexer gestaltet, als es sich Turnvater Jahn, der Urheber der ersten Fitnesswelle, auszumalen vermochte. Dutzende Trainingsformen und nicht zuletzt unterschiedlichste auf dem Markt erhältliche Nahrungsergänzungsmittel tragen ihr Übliches zur Verwirrung vieler Freizeitsportler bei. Es ist also nicht verwunderlich, dass mancher Hobbyathlet Nahrungsergänzungsmitteln wie Maltodextrin aufgrund der kryptisch klingenden Bezeichnung skeptisch gegenübersteht. Insbesondere Maltodextrin stellt im Bereich des Kraft- und Fitnesssports jedoch ein äußerst nutzdienliches Supplement dar, das für Sportler zahlreiche Vorteile bietet.

Was ist Maltodextrin?


Hinter der zugegebenermaßen etwas sperrigen Begrifflichkeit Maltodextrin verbirgt sich im Grunde genommen lediglich ein Kohlenhydratgemisch, das sowohl im Sport als auch im Zuge seiner Verarbeitung in der Lebensmittelindustrie in Pulverform verwendet wird. Im Detail handelt es sich um eine Mischung, die primär aus kurzkettigen Einfach- und Zweifachzuckern besteht, aber auch langkettige Mehrfachzucker beinhalten kann. Aufgrund der Dominanz des kristallinen Disaccharids Maltose (Malzzucker) sowie des Monosaccharids Dextrose (Traubenzucker) einigte man sich der Einfachheit halber auf die Bezeichnung Maltodextrin. Bedingt durch das unterschiedliche Mischungsverhältnis, das die genannten Kohlenhydratgruppen zueinander aufweisen können, handelt es sich bei der Bezeichnung Maltodextrin genau genommen lediglich um einen Obergriff für verschiedene Kohlenhydratgemische mit jeweils abweichendem Verwendungszweck. Weitere Informationen über die Zusammensetzung von Maltodextrin etc. erhält man beispielsweise auf Fachseiten wie Maltodextrin.info.

Welche Formen von Maltodextrin gibt es?


Zur genaueren Klassifizierung der unterschiedlichen Maltodextrine werden die aus dem Lebensmittelrecht stammenden Richtlinien für Stärkeerzeugnisse herangezogen, sodass alle Kohlenhydratgemische mit einem Dextrose-Äquivalent zwischen 3 und 20 als Maltodextrin bezeichnet werden. Die Abstufung beschreibt den Süßegrad des Erzeugnisses, oder auf biochemischer Ebene gesprochen, das Verhältnis zwischen kurzkettigen und langkettigen Zuckermolekülen. Während Maltodextrine mit einem niedrigen Dextrose-Äquivalent vorrangig aus Einfach- und Zweifachzuckern bestehen und dementsprechend süß sind, zeichnen sich Produkte mit höheren Werten durch einen vergleichsweise großen Anteil an Polysacchariden also Mehrfachzuckern aus. Die Unterteilung betrifft aber nicht nur den Süßegrad, sondern beschreibt in erster Linie die Resorptionszeit respektive die daraus resultierende Insulinausschüttung. Je niedriger der sogenannte DE-Wert, desto schneller werden die enthaltenen Kohlenhydrate aufgrund ihrer Molekularstruktur also ins Blut aufgenommen. Für die daraus resultierenden Einsatzzwecke sind auf dem Markt derzeit vor allem Produkte mit den DE-Werten 9, 12 und 19 erhältlich. Die unterschiedlichen Maltodextrine sind in Pulverform sowohl in Apotheken als auch in spezialisierten Geschäften für Sporternährung zu bekommen.

Wo wird Maltodextrin eingesetzt?


Den meisten Sportlern wird Maltodextrin im Zusammenhang mit der Lebensmittelindustrie geläufig sein, wo das Kohlenhydratgemisch nicht nur als Energieträger, sondern auch als Stabilisator, Konservierungsmittel und Füllstoff verwendet wird. Im Fitnessbereich hingegen dient Maltodextrin in erster Linie als Energieträger sowie als Trägermatrix für andere Nahrungsergänzungsmittel. Vor allen Dingen im Ausdauersport weiß man die Vorzüge des Nahrungsergänzungsmittels zu schätzen und setzt es bereits seit Langem als Energieträger in Powergels, Riegeln sowie in isotonischen Sportgetränken ein, um während der sportlichen Belastung eine kontinuierliche Energieversorgung zu gewährleisten. Im Fall des Kraftsports hingegen findet man Maltodextrin vor allem in Form sogenannter Post-Workout-Shakes wieder. Diese Shakes setzen sich neben einem Maltodextrin aus schnell verdaulichem Whey Protein zusammen, und dienen der Optimierung der regenerativen Prozesse nach einem harten Workout. Andererseits macht man sich die kurzkettigen Kohlenhydrate und die damit verbundene hohe Insulinausschüttung zunutze, um anderweitige Nahrungsergänzungsmittel wie Koffein, Kreatin oder Beta Alanin möglichst effizient in die entsprechenden Muskel- und Nervenzellen zu befördern. Abgesehen von den genannten Verwendungszwecken wird Maltodextrin aufgrund der hohen Energiedichte von Sportlern, die stoffwechselbedingt nur schwer an Gewicht zunehmen, als sogenannter Weight Gainer verwendet.

Was sind die Vorteile von Maltodextrin?


Der große Vorteil des Maltodextrins beruht auf seiner Vielseitigkeit, die sich wiederum aus den unterschiedlichen Mischungsverhältnissen ergibt. Ausdauersportler profitieren beispielsweise von der Tatsache, dass Produkte mit einem DE-Wert von 19 im Gegensatz zu Nährstoffen aus festen Nahrungsmitteln deutlich schneller ins Blut aufgenommen werden, den Insulinspiegel jedoch im Gegenzug weniger stark ansteigen lassen, als die in Sportlerkreisen immer noch sehr beliebte Einnahme von Traubenzucker. Folglich kann mit Hilfe von Maltodextrin die mittel- und langfristige Kohlenhydratversorgung, die zur Erbringung von signifikanten Ausdauerleistungen unterhalb der Laktatschwelle notwendig ist, einfach gesichert werden, ohne dass der Organismus durch die Verdauung fester Nahrung große Mengen Blut aus der Muskulatur abziehen muss. Im Gegensatz zum beliebten Traubenzucker ist Maltodextrin darüber hinaus weitgehend Geschmacksneutral, was von Sportlern in der Regel als sehr angenehm empfunden wird. Auch binden diese Kohlenhydratgemische deutlich weniger Wasser an sich, was insbesondere Ausdauersportlern zugute kommt, die im Zuge der Belastung ohnehin auf ihren Hydrationsgrad achten müssen.

Wie wird Maltodextrin eingenommen?


Je nachdem zu welchem Zweck Maltodextrin eingenommen werden soll, ist es selbstredend notwendig, den DE-Wert zu berücksichtigen, was ebenfalls Folgen für die konkrete Einnahme hat. Soll das Produkt beispielsweise ausschließlich als Transportmatrix für Kreatin dienen, bietet sich ein Produkt mit einem DE-Wert von 9 an. In der Praxis ist es an dieser Stelle zweckdienlich das Kreatin zusammen mit etwa 0,3 Gramm Maltodextrin pro Kilogramm Körpergewicht in lauwarmem Wasser zu lösen und zu trinken. Im Fall des Kraftsports kommen in der Rege hingegen Produkte mit einem DE-Wert von 12 zur Anwendung. Im Rahmen des Post-Workouts-Shakes veranschlagt man rund ein Gramm Maltodextrin pro Kilogramm Körpergewicht, um dem Körper nach einem Workout schnellstmöglich die Auffüllung der entleerten Glykogenspeicher zu ermöglichen. Etwas komplexer mutet die Einahme im Ausdauersport an, da die durch das Maltodextrin zugeführte Energie gleichmäßig über einen längeren Zeitraum zur Verfügung stehen sollte, um plötzliche Leistungsspitzen und darauf folgenden Einbrüche zu vermeiden. Dementsprechend wird zu Produkten mit einem DE-Wert von 19 gegriffen, die einen deutlich höheren Anteil an langkettigen Kohlenhydraten aufweisen. Um die Kohlenhydrataufnahmefähigkeit des Organismus auszureizen, den Körper im Gegenzug aber so wenig wie möglich zu belasten, ist es ratsam pro Belastungsstunde einen Liter Wasser zu sich zu nehmen, der mit maximal 60 Gramm Maltodextrin versetzt ist.

Hat Maltodextrin Nebenwirkungen?


Da es sich bei Maltodextrin lediglich um verschiedenartige Kohlenhydrate handelt, existieren keine schwerwiegenden Nebenwirkungen im eigentlichen Sinne. Bei Menschen, die empfindlich auf Maltodextrin reagieren kann es jedoch in Einzelfällen, zu Durchfall, Übelkeit oder Sodbrennen kommen. Wenngleich sich die Einnahme selbst in größeren Mengen also harmlos gestaltet, sollte jedoch immer berücksichtigt werden, dass es sich lediglich um ein Nahrungsergänzungsmittel handelt und nicht um einen Nahrungsersatz.