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Analysiert

Kaffee und Sport – Dream Team oder verhängnisvolle Affäre?

Datum: 23.04.2017
Analysiert

Ob Kaffee für Sportler gesund ist oder eher Mineralien aus dem Körper schwemmt und dehydriert, darüber kann man sich trefflich streiten. Daher sollte man sich das Lieblingsgetränk der Deutschen einmal etwas näher anschauen und selbst entscheiden.

Grundsätzlich ist Kaffee erst einmal neutral, was Kalorien angeht. Ist man mit Zucker und Milch großzügig, dann sollte man schon auf die Kaffeemenge achten, die man zu sich nimmt.

Aber wie steht es um die Inhaltsstoffe wie Koffein und Chlorogensäure genau und wie wirken sie?

Positiv für die Gesundheit


Freie Radikale können die menschlichen Zellen schädigen und so zu Alterserscheinungen und degenerativen Krankheiten führen. Die im aufgebrühten Bohnenkaffee enthaltenen Antioxidantien steuern dagegen und sind in der Lage, die freien Radikalen unschädlich zu machen. Man könnte daher sagen, dass Kaffee in gewisser Weise ein Jungbrunnen ist.

Natürlich kennt man die anregende Bedeutung von Koffein, aber weniger bekannt ist, dass Kaffee durchaus das Risiko senken kann, an Depressionen zu leiden. Das Koffein scheint die Mechanismen im Gehirn zu blockieren, die dafür verantwortlich sind, dass man bei chronischem Stress ängstlich und vergesslich wird.

Die Gefahr, einen Schlaganfall zu erleiden, an Typ-2-Diabetes, Alzheimer, Asthma oder sogar an Krebs zu erkranken, kann durch einen moderaten Kaffeegenuss durchaus sinken.

Gerade gefilterter Kaffee weist einen sehr hohen Koffeinanteil auf und ist daher durchaus gesund.

Booster für Sportler


Durch die anregende Wirkung kann Kaffee bei Sport wie ein richtiger Booster wirken. Wenn man eine Tasse Kaffee etwa eine halbe Stunde vor dem Training trinkt, dann werden vorübergehend Puls und Blutdruck erhöht und die Atemwege erweitert. Durch das Koffein werden Fettsäuren und Glucose im Körper freigesetzt. Das hat zu Folge, dass die Muskeln besser mit Sauerstoff und Energie versorgt werden. Man ist also leistungsfähiger und ausdauernder.

Da Koffein auch eine leicht schmerzlindernde Wirkung hat, wird auch der Muskelkater nicht so schlimm, wenn man es einmal mit dem Training übertrieben hat.

Nach dem Sport sollte man aber lieber zu Wasser, Saftschorlen oder isotonischen Getränken greifen, um den Flüssigkeitsverlust wieder auszugleichen.

Moderater Genuss


Da das Koffein aber die Eisenaufnahme hemmt, sollte man auf einen entsprechenden Ausgleich achten. Das Vitamin C in frisch gepresstem Orangensaft oder Mineralwasser mit frisch ausgepresster Zitrone unterstützen bei der Eisenresorption und gleichen so die hemmende Wirkung aus.

Auch bei bestehenden Herz-Kreislauf-Erkrankungen sollte man sich beim Kaffeekonsum zurückhalten, um das Herz nicht zusätzlich zu belasten. Zu viel Kaffee kann zu Herzrasen und Bluthochdruck führen.

Die Chlorogensäuren können bei empfindlichen Menschen zu Magenproblemen führen und wirken harntreibend. Durch schonendes und langsames Rösten kann hier entgegengewirkt und der Säuregehalt reduziert werden.

Bei einem gesunden Menschen sind zwei bis drei Tassen Kaffee völlig unbedenklich. Die blockierende Wirkung bei Eisen kann man mit entsprechender Ernährung ausgleichen und wenn man auf eine schonende Röstung achtet, spricht letztendlich nichts gegen den täglichen Kaffeegenuss.

Foto: pixabay.com/shixugang