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Sport trotz Glutenunverträglichkeit möglich

Datum: 05.08.2017
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Glutenunverträglichkeit, auch Zöliakie genannt, ist eine chronische entzündliche Erkrankung des Dünndarms, bei der die Betroffenen das Klebeeiweiß Gluten nicht mehr vertragen. Die Krankheit ist genetisch veranlagt und kann in jedem Alter auftreten. Obwohl eine Glutenunverträglichkeit bei Frauen öfter als bei Männern diagnostiziert wird, leiden auch immer mehr Männer an dieser Krankheit. Topsportler wie Jerome Boateng oder Novak Đoković sind prominente Beispiele für eine Glutenunverträglichkeit bei Männern. Sport und eine Glutenunverträglichkeit schließen sich nicht aus, sind aber mit mehr Achtsamkeit auf Ernährung und den eigenen Körper verbunden.

Glutenunverträglichkeit erkennen


Für die Betroffenen ist es oft schwierig, eine Glutenunverträglichkeit zu erkennen. Die Symptome einer Glutenunverträglichkeit sind nicht eindeutig. Zu den Symptomen können zählen:

  • Verdauungsprobleme und Bauchschmerzen

  • Hautprobleme, wie Juckreiz und Pickel

  • häufige Müdigkeit und Kopfschmerzen

  • Schmerzen in den Gelenken und Verspannungen

  • unerklärbarer Gewichtsverlust

  • Mangelerscheinungen an Vitaminen

Bemerkt der Betroffene immer wiederkehrende Symptome kann dies auf eine Glutenunverträglichkeit hinweisen. Eine Glutenunverträglichkeit kann vom Arzt nachgewiesen werden. Mittlerweile gibt es aber zuverlässige Schnelltests für zu Hause. Der Schnelltest von GlutenCHECK prüft anhand eines Bluttropfens, der mit Hilfe eines Pickers aus dem Finger entnommen wird, ob sich im Blut IgA Antikörper befinden. Diese weisen auf eine Glutenunverträglichkeit hin. Ist das Ergebnis positiv, ist die Unverträglichkeit schon recht eindeutig. Bei Unsicherheiten kann der Arzt eine zusätzliche Magenspiegelung veranlassen.

Sport und Glutenunverträglichkeit


Glutenhaltige Lebensmittel sind wertvolle Kohlenhydratlieferanten auf die insbesondere Ausdauersportler nicht verzichten können. Für Sportler mit einer Glutenunverträglichkeit ist es oft schwer auf die nötigen Kalorien zukommen.

Kaloriendefizite vermeiden


Ein lang andauerndes Kaloriendefizit führt bei vielen Sportlern zu Entzündungen und Ermüdung. Außerdem steigt das Risiko für Knochenprobleme. Regelmäßige kleinere Zwischenmahlzeiten am Tag können vor einem Kaloriendefizit schützen.

Mikronährstoffe zu sich nehmen


Viele Betroffene leiden unter einem Mangel an Vitaminen und Spurenelementen. Ein Mangel an Eisen und Folsäure tritt besonders häufig auf. Um nicht nach kurzer Zeit zu ermüden, sollten Erkrankte sich auf diese Defizite testen lassen und diese gegebenenfalls ausgleichen.

Vorsicht bei Sportlerernährung und Trainingslagern


Deutschland sind viele Sportgetränke glutenfrei. Bei Produkten aus dem Ausland kann dies aber nicht mit Sicherheit gesagt werden. Sportler sollten daher immer ein Auge auf die Inhaltsstoffe haben. Sportler mit einer Unverträglichkeit müssen für das Trainingslager unbedingt vorsorgen. Viele Köche vor Ort wissen meist nicht, in welchen Lebensmitteln Gluten steckt.

Glutenfreie Lebensmittel für Sportler


Mittlerweile gibt es auf dem Markt eine breite Palette an glutenfreien Produkten. In der Produktpalette von Schär gibt es sogar glutenfreies Brot, Nudeln oder Pizzen, die sich sowohl von der Kalorienanzahl als auch dem Geschmack nicht von glutenhaltigen Lebensmitteln unterscheiden. Glutenfreie Lebensmittel, die für Sportler besonders geeignet sind:
  • Kohlenhydrate: Kartoffeln, Vollkornreis, Hirse, Quinoa

  • Proteinlieferanten: mageres Fleisch, Eier, Milchprodukte, Nüsse

  • alle Sorten an Obst und Gemüse

  • glutenfreie Sportriegel



Muskelaufbau ist auch bei einer Glutenunverträglichkeit möglich ©Trepalio_fotolia.com