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Bewegung ist mächtiger als Du meinst

Mit Fitness erfolgreich Typ-II-Diabetes bekämpfen

Datum: 27.11.2019
Bewegung ist mächtiger als Du meinst

Fitness-Training hat viele positive Haupt- und Nebeneffekte. Einer davon ist die positive Wirkung auf den Krankheitsverlauf bei Patienten mit Typ-II-Diabetes. Denn Übergewicht und Bewegungsmangel sind - auch wenn genetische Faktoren ebenfalls eine Rolle zu spielen scheinen - die zentralen Ursachen für diesen Diabetestyp. Der regelmäßige Weg zum Eisen lohnt sich daher für Diabetiker in besonderem Maße, da sie durch das Training ihren Stoffwechsel ankurbeln, Muskeln aufbauen und so die Insulinsensibilität steigern können.

Was ist der Typ-II-Diabetes?


Der Typ-II-Diabetes ist eine Erkrankung, bei welcher die Insulinaufnahmefähigkeit - die Insulinsensibilität - der Muskelzellen gestört ist. Insulin ist ein Hormon, das für den Abtransport von Zucker aus dem Blutkreislauf zuständig ist und in der Bauchspeicheldrüse produziert wird. Büßen die Muskelzellen ihre Insulinsensibilität also ein, so produziert die Bauchspeicheldrüse immer mehr Insulin, der Blutzuckerspiegel jedoch bleibt gleich oder sinkt nur langsam. In der Regel müssen die Betroffenen dann ihre Ernährung umstellen und spezielle Medikamente einnehmen. Im schlimmsten Fall kommt es dazu, dass die Bauchspeicheldrüse aufgrund der Mehrbelastung, die sie infolge der verminderten Insulinaufnahmefähigkeit ja erbringen muss, ihren Dienst vollständig quittiert. Dann bedarf es einer intravenösen Insulinzufuhr.

Hier liegt auch der Unterschied zum Typ-I-Diabetes: Bei dieser Krankheitsform muss Insulin von Beginn an intravenös verabreicht werden, weil die Insulinproduktion aufgrund genetischer Prädispositionen gänzlich zum Erliegen gekommen ist. Die Insulinsensibilität hingegen ist bei diesem Diabetes-Typ nicht beeinträchtigt. Diabetes Patienten, gleich welchen Typs, müssen ihren Blutzuckerspiegel für gewöhnlich ihr Leben lang penibel mit einem Blutzuckermessgerät kontrollieren (siehe Blutzuckermessgerät von Medisana) und ihre Lebenspraxen (Ernährung, Bewegung etc.) immer entsprechend anpassen.

Fitness-Training mit Diabetes Typ-II


Die Hauptursachen für den Typ-II-Diabetes sind Bewegungsmangel und Übergewicht respektive ungesunde und vor allem zuckerreiche Ernährung. Die ständigen Explosionen des Blutzucker- und in der Folge des Insulinspiegels überreizen die Insulinrezeptoren der Muskelzellen schlichtweg, weswegen sie auf lange Sicht hin gleichsam abstumpfen. Sport kann dem entschieden entgegenwirken.

Dabei sind Ausdauersportarten wie Schwimmen, Radfahren oder Laufen zunächst am besten dazu geeignet, Gewicht zu verlieren sowie den Blutzuckerspiegel zu normalisieren. Optimalerweise sollte man hierzu fünf bis sechs Mal die Woche eine Einheit absolvieren. Was die Insulinsensibilität angeht, ist jedoch eher Kraft- bzw. Fitness-Training am besten dazu geeignet, diese zu regenerieren. Durch den Aufbau neuer Muskelzellen können die Muskeln nämlich mehr Zucker bzw. Glukose aufnehmen, wodurch logischerweise der Blutzuckerspiegel sinkt.

Entscheidend ist dabei allerdings vor allem, dass man ein sehr vielseitiges, ganzkörperzentriertes Fitnessprogramm absolviert und nicht nur Gewichte stemmt. Ebenso wichtig ist auch die Regelmäßigkeit: Die verbesserte Insulinaufnahmefähigkeit lässt ca. 48 Stunden nach dem Training wieder nach, sodass man wieder Sport treiben muss, um sie wiederherzustellen. Kontinuierliches Training kann im Endeffekt dazu führen, dass man weniger Medikamente oder gar keine mehr einnehmen muss. Schließlich verbessert die regelmäßige sportliche Betätigung aber auch den allgemeinen psychischen Zustand.

Diabetikerinnen und Diabetiker, die Sport treiben möchten, sollten sich in jedem Fall zu allererst einem Leistungstest unterziehen und den Hausarzt konsultieren. Es sollte auch ein professioneller Ernährungsplan angefertigt werden. Nicht zuletzt bietet es sich ebenfalls an, eine Begleitung durch professionelle Diabetes-Berater in Anspruch zu nehmen, um Überbelastungen und unerwünschte Effekte zu vermeiden. Hierzu gibt es beispielsweise viele Angebote im Rahmen von Lauf- und Walkinggruppen, aber auch generell in Sportvereinen oder Volkshochschulen.



Foto: Bild von Leo_65 auf Pixabay