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Viel spannender als angenommen

Bogenschießen als Bestandteil globaler Kultur

Datum: 16.04.2020
Viel spannender als angenommen

Seit gut hundert Jahren hat das Bogenschießen als Sportart auch die westliche Kultur erobert. Schon weit vorher hatte sie ihren Platz in den Nischen der Bogenschulen, in der Jagd und in den Armeen. Diese Kunst übt als Verbindung von Perfektion und mentaler Stärke, von Geschicklichkeit und natürlicher Kraft eine starke Faszination auf seine Anhänger aus.

Vielfältiges Bogenschießen in Jagd, Sport, Krieg und Mentaltraining


Seit vielen Jahrhunderten wird der Bogen zunächst als Jagdinstrument und dann als Waffe in militärischen Auseinandersetzungen genutzt. Dies gilt in fast allen Kulturen. Von 1904 bis 1920 und wieder seit 1972 gehört das Bogenschießen zu den olympischen Sportarten. Die therapeutische Verwendung des Bogens wird auch von Managern gerne ausgeübt, weil es geistige Fähigkeiten wie Konzentration und Zielbewusstsein fördert. Spezialisierte Hersteller bieten Bögen und erstklassige, teils in aufwendiger Handwerkskunst gefertigte Pfeile an.

Die asiatische Zen-Kultur im Bogenschießen


In der japanischen Zen-Philosophie dient das Schießen mit dem Bogen zur Entfaltung von Persönlichkeit und zum mentalen Training. Der Zen-Buddhismus stammt ursprünglich aus China und kam in Japan zu großer Blüte. Er beinhaltet die Schaffung mentaler Einheit von Ich und Welt. Beim Zen-Bogenschießen erfolgt durch langes Training eine vollkommene Konzentration auf das Ziel. Alle anderen Gedanken, so das Ideal der Technik, im Moment des Schusses ausgeschaltet werden. Bogen, Schütze und Ziel werden eins. Die Kunst des japanischen Bogenschießens wird Kyūdō genannt. Hier kommen Bögen aus Bambus zum Gebrauch. Die Technik kann in Kursen erlernt werden. Geübte Zen-Schützen erreichen erstaunliche Ergebnisse.

Verschiedene Bögen für das Bogenschießen


Unterschiedliche Kulturen und Zwecke haben im Bogenbau zu vielen Varianten und Modellen geführt. Neben klassischen Bögen aus Holz gibt es Bögen auch aus anderen Materialien wie Fiberglas und Aluminium. Die Bogenbauer liefern Geräte für Rechts- und Linkshänder. Die Bogenwelt offeriert hochwertig und technisch perfektionierte Bögen. Der Compoundbogen ist für Sportschießen ausgezeichnet geeignet und verfügt über vielfältige Ausstattungen wie die Verstellung per Schraube oder variable Zuggewichte und einstellbarer Auszug. Zu einem modernen Sportbogen gehören ein Nockpunkt zur Markierung an der Sehne, Visier, Pfeilauflage, Stabilisator, Ziel-Peep-Sights für das Visier und weitere Teile. Recurvebögen, eine Weiterentwicklung des Langbogens, sind so gebaut, dass die Enden der Wurfarme vom Schützen weg zeigen. Der Bogen ist leichter zu spannen als ein Langbogen. Der Rückstoß nach dem Schuss ist sanfter. Diese Bögen werden teilweise aus Echtholz gefertigt.

Armbrüste als Weiterentwicklung des Bogens


Vor einigen Jahrhunderten wurde die Armbrust als Abschusseinrichtung für Pfeile erfunden. Schon die alten Römer sollen ähnliche Geräte genutzt haben. Moderne Armbrüste haben hohe Durchschlagskraft und sind aus Aluminium und Kunststoff gefertigt. Darunter befinden sich einige echte technische Wunderwerke. Das deutsche Waffenrecht stellt die Armbrust den Schusswaffen gleich. Der Besitz einer Armbrust benötigt jedoch wie beim Sportbogen keinen Waffenschein. Eine Armbrust wird nur an Schützen über 18 Jahren abgegeben. Moderne Geräte besitzen Spannhilfen, die schonende Spannvorgänge erlauben. Kompakte Pistolenarmbrüste mit hoher Durchschlagskraft werden aus der Hand abgeschossen. Armbrüste gibt es bei vielen Marken und Herstellern in allen Preisklassen zu kaufen. Der Deutsche Schützenbund hat Anforderungen für den Einsatz von Armbrüsten im Sportschießen vorgegeben und veranstaltet deutsche Meisterschaften im Schießen über verschiedene Distanzen von 10 bis zu 100 Metern.