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GESUNDHEIT

Wandern und Gärtnern steigert die Lebenskraft

Datum: 23.07.2018
Wandern und Gärtnern sind Balsam für die Seele. Und das nutzen immer mehr Mediziner für die Gesundung ihrer Patienten. So wird in rund 400 deutschen Kliniken, Drogen- und Suchteinrichtungen mit angegliederten Parks die sogenannte "Gartentherapie" eingesetzt. "Sie eignet sich für ein ganzes Spektrum an Krankheiten, von psychischen Erkrankungen bis zu Hirntraumata und Demenz", erläutert der Wuppertaler Psychotherapeut Konrad Neuberger in der Zeitschrift VITAL, die in ihrer neuen Ausgaben aktuelle Studien zum Thema vorstellt.

Bei der Gartentherapie arbeiten die Patienten mit Pflanzen. Umtopfen, beschneiden, gießen - fast alle gärtnerischen Tätigkeiten fließen in die Therapie ein. Für Neuberger ist der Erfolg keine Überraschung: "Die Orientierung an der Natur, die Rückbesinnung auf das eigene Wachsen und Werden öffnet den Weg zu Normalität und Gesundheit." Wer mit Pflanzen arbeite, fördere seine Lebenskraft und die Fähigkeit zu Wachstum und Veränderung, betont der Experte.

Welchen Einfluss eine grüne Umgebung hat, belegt eine aktuelle Studie des US-Wissenschaftlers Roger Ulrich von der A&M Universität Texas. Hier wurden Patienten nach Gallen-Operationen in zwei Gruppen unterteilt. Die eine schaute vom Krankenzimmer in einen Garten, die andere auf eine Steinmauer. Ergebnis: Die "Grünen" brauchten weniger Schmerzmittel und konnten eher entlassen werden. Ulrich fand heraus, dass schon kurze Aufenthalte in der Natur und selbst das Betrachten von Naturszenen genügt, um den Blutdruck zu senken, den Herzschlag zu normalisieren und die Muskeln zu entspannen.

Auch Wandern wirkt, und das wissen immer mehr zu schätzen. Immerhin wandern laut vital 34 Millionen Deutsche über 14 Jahre gern. Nach einer Studie der Universität Marburg genießen 90 Prozent die schöne Landschaft, 80 Prozent genießen die Stille und 75 Prozent sehen sich als Naturgenießer. Die Wissenschaftler haben entdeckt, dass Gehen deutlich intensivere Sinneseindrücke hervorruft als Laufen. Denn je geringer das Tempo, desto mehr verlagert sich die Aufmerksamkeit nach außen. Die Wahrnehmung harmonischer Landschaften lässt die Stimmung steigen und das Gehirn schaltet auf den entspannenden Alphawellen-Modus. Fazit: Wandern macht glücklich.